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Schlüsselversicherung

Autor
Christian Bammert | Aktualisiert am 15. März 2020
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Viele kennen es, keiner wünscht es sich: Der Schlüsselbund oder einzelne Schlüssel werden verloren und lästiges Suchen und viele Probleme ergeben sich. In machen Fällen kann sogar ein handfester Schaden entstehen. Doch kann man sich davor schützen und wie erfolgt die Absicherung gegen Schlüsselverlust? Der Beitrag zeigt Möglichkeiten, sich mit Hilfe einer Haftpflichtversicherung vor Schlüsselverlust zu schützen und gibt wertvolle Tipps, wie man einem Verlust der Schlüssel oder eines Schlüsselbunds vorbeugen kann.

Schlüsselverlust – ein weit verbreitetes Problem

Zahlen aus Deutschland, die auf viele andere europäische Länder und auch Österreich übertragen werden können, zeigen deutlich: Schlüssel werden häufiger verloren, als man denkt. Tatsächlich sind es jährlich in Deutschland rund 800.000 Schlüssel, die verloren werden. Daraus entsteht hochgerechnet ein Schaden in Höhe von 100 Millionen Euro (Quelle: verbraucherzentrale.de). Das sind pro Schlüsselverlust ca. 125.000 Euro. Diese hohen Schäden entstehen aber vor allem bei Unternehmen. Ein privater Schlüsselverlust muss nicht ganz so teuer werden. Aber sobald ein dienstlich anvertrauter Schlüssel verloren wird, können die Kosten erheblich werden. So wird von einem Beispiel berichtet, bei dem ein Schulschlüssel verloren ging. Die Kosten, für den der Unglückspilz gerade stehen musste, beliefen sich für den Austausch aller Schlösser und Anfertigung von 80 neuen Schlüssel auf 14.000 Euro. Wer will und kann schon einen so hohen Betrag aus eigener Tasche bezahlen?

Schlüssel verloren – wie die Haftpflichtversicherung helfen kann

Spätestens wenn man einen sehr wertvollen Schlüssel anvertraut bekommt, sollte man sich mit der Frage beschäftigen, ob eine Schlüsselversicherung bereits besteht oder abgeschlossen werden sollte. Eine Absicherung gegen Schlüsselverlust kann in der Haftpflichtversicherung eingeschlossen werden, ist es aber keineswegs automatisch. Wie bei vielen anderen Risiken hängt es von der konkreten Ausgestaltung Ihrer Haftpflichtversicherung ab, ob und welche Schlüsselverluste eingeschlossen sind oder sein sollen.

Für welche Schlüssel braucht man eine Schlüssel Versicherung?

Ganz allgemein kann man festhalten, dass eine Schlüsselversicherung den Ersatz des Schlüssels und den Austausch von Schlössern oder einer Schließanlage abdeckt. Sie deckt also nicht etwa einen Einbruch mit einem entwendeten Schlüssel ab. Dafür ist eher die Hausratversicherung zuständig, die vor Diebstahl schützt. Allerdings dürfte bei einem Einbruch aufgrund von Schlüsselverlust die Diebstahlversicherung ihre Leistung deutlich einschränken, da der Versicherungsnehmer seine Sorgfaltspflicht nicht erfüllt hat. Also sollten solche Schlüssel in einer Schlüsselversicherung berücksichtigt werden, für die die Wiederbeschaffung oder der Austausch einer Schließanlage sehr teuer ist. Das gilt insbesondere für Schlüssel vom eigenen Haus, Autoschlüssel und vor allem für beruflich bzw. dienstlich anvertraute Schlüssel. Aber auch bei einem Wohnungsschlüssel kann es für die Mieter oder Wohnungseigentümer teuer werden: Da unter Umständen die gesamte Schließanlage eines Mehrfamilienhauses und die dazugehörigen Schlüssel ausgetauscht werden müssen, ist hier ein Versicherungsschutz sehr sinnvoll. Allerdings kann der Vermietern nicht pauschal ohne Austausch der Schließanlage einen Schadensersatz fordern.

Wie kann eine Schlüsselversicherung gestaltet werden?

Wer hohe eigene Kosten oder Schadensersatzforderung vermeiden will, sollte beim Abschluss einer Haftpflichtversicherung an die Absicherung vor Schlüsselverlust denken. Tritt das Schlüsselrisiko dagegen erst später auf, lässt sich eine bestehende Haftpflichtversicherung auch nachträglich ergänzen. Angebote zu Haftpflichtversicherungen können Sie hier auf CAPITALO vergleichen.

Die konkrete Gestaltung der Versicherung legt vor allem fest, welche Schlüssel eingeschlossen werden sollen. Diese Festlegung bestimmt auch die Prämie der Schlüsselversicherung, die zwischen privaten und beruflichen Schlüsselverlusten deutlich variieren. Neben der Art der Schlüssel ist auch die Höhe der Deckungssummen ein Merkmal der Schlüsselversicherung. Die Deckungssumme ist eine bei Vertragsabschluss festgelegte Schadenshöhe, auf die ein Versicherungsbetrag beschränkt wird. Ist ein tatsächlicher Schaden höher als die Deckungssumme in der Schlüsselversicherung, erstattet die Versicherung nur die Deckungssumme. Hält man sich vor Augen, dass der finanzielle Gegenwert von Schlüsselschäden von 2.500 Euro bis 10 Mio. reichen kann, wird deutlich, dass eine ausreichende Deckungssumme das A und O der Schlüsselversicherung ist.

In der Praxis haben sich Standardwerte als Deckungssummen für die Schlüsselversicherung etabliert. So wird von den Versicherern häufig für private Schlüssel 30.000 Euro als Deckungssumme und für beruflich genutzte Schlüssel eine Deckungssumme von 50.000 Euro angeboten. Diese Höhen sollte man aber nicht leichtfertig akzeptieren: Vielmehr sollten Sie sich sowohl bei einem Vermieter als auch bei einem Arbeitgeber erkundigen, ob dieser Betrag ausreicht, um den Austausch der Schließanlage zu finanzieren. Nicht immer wird man vom Arbeitgeber oder Vermieter eine zufriedenstellende Antwort bekommen. Immerhin müssten die Verantwortlichen unter Umständen einen Kostenvoranschlag einholen. Sofern Sie keine Auskunft erhalten, sollten Sie sowohl den Versicherer nach einer Einschätzung fragen als auch eigene Recherchen anstellen.

Schlüsselversicherung mit oder ohne Selbstbeteiligung?

Versicherer bieten regelmäßig Schlüsselversicherung mit Selbstbeteiligung an. Hintergrund ist, dass durch eine Selbstbeteiligung ein Anreiz geschaffen werden soll, sorgsam mit dem Schlüssel umzugehen. Dafür wird dann auch eine Prämienminderung angeboten. Wenn es dann zu einem Schlüsselschaden kommt, erstattet die Versicherung den Schaden bis zur Höhe der Deckungssumme abzüglich einem vereinbarten Selbstbehalt. Allerdings zeigen viele Versicherungsvergleiche, dass sich der Selbstbehalt nicht wirklich lohnt, denn die Prämienersparnisse sind eher gering.

Was ist zu tun, wenn ein Schlüssel verloren geht?

Im Versicherungsfall, also wenn ein Schlüssel verloren wurde, muss die Haftpflichtversicherung umgehend benachrichtigt werden. Das ist vor allem dann wichtig, wenn ein Schlüsseldienst die Haus- oder Wohnungstür öffnen muss. Viele Versicherer setzen eigene Schlüsseldienste ein, um die Kosten dafür zu reduzieren. Sie sollten also im Zweifel einen schnellen Blick in die Versicherungsunterlagen werfen oder eben den Versicherer informieren und dabei nach einem Schlüsseldienst fragen.

Da häufig ein Schlüsselbund mit privaten und beruflichen Schlüsseln abhanden kommt, darf man nicht vergessen, neben dem Versicherer auch den Arbeitgeber zu informieren. Dieser muss ja ebenfalls handeln und je nach Dringlichkeit eines Austausches der Schließanlage schnell reagieren. Für alle Beteiligten ist die Frage wichtig, ob es eine Hoffnung gibt, den Schlüssel wiederzufinden. Wichtig ist daher die sofortige Rekonstruktion, wie der Verlust entstanden ist. Unter Umständen lässt sich der Schlüssel auch mit Hilfe von Familienmitgliedern oder Freunden rasch wiederfinden, so dass der Schaden gar nicht erst entsteht.

Vorbeugen ist besser als die Schlüssel zu suchen

Am allerbesten ist es natürlich, einem Schlüsselverlust und damit der Inanspruchnahme der Haftpflichtversicherung vorzubeugen. Schlüssel sollten stets sicher verwahrt werden. Steckt man sie in eine Hand-, Jacken-, Mantel- oder Hosentasche sollte diese sicher abschließen, so dass der Schlüssel nicht herausfallen kann. Zuhause empfiehlt es sich, für die Schlüssel einen festen Platz zu haben. Außerdem ist es nicht klug, alle Schlüssel an einen Schlüsselbund zu binden. Man sollte stets nur solche Schlüssel bei sich tragen, die auch benötigt werden. Allerdings ist ein Schlüsselbund immer besser als Einzelschlüssel, da diese eher verloren gehen. Neben solchen allgemeinen Verhaltensempfehlungen gibt es weiter technische Hilfsmittel, um den Schlüssel wiederzufinden. So helfen Smart Key Finder, den Schlüssel in einem Radius von 20 bis 50 Metern wiederzufinden. Der Smart Key Finder ist ein kleines Gerät, dass an den Schlüsselbund gehängt wird und mit einer Fernsteuerung ein akustisches Signal erzeugt. Noch technischer wird es, wenn man einen GPS-Tracker am Schlüsselbund einsetzt. Ein GPS Tracker ist ein Gerät, dass ebenfalls am Schlüsselbund befestigt wird und das mit dem Handy verbunden ist. So kann man den Schlüssel bzw. den Tracker an jedem Ort lokalisieren, der vom GPS erfasst ist.

Autor
Redaktion Christian Bammert

Christian Bammert verantwortet Marketing & Vertrieb von CAPITALO und unterstützt unsere Kooperationspartner bei der Vermarktung ihrer Produkte. Christian arbeitet seit vielen Jahren in der Finanzbranche und hat sehr gute Kontakte zu Banken und Medien.

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