Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten in Österreich ist im ersten Quartal 2025 deutlich angestiegen, wie die aktuelle Bank Lending Survey der Österreichischen Nationalbank (OeNB) zeigt.
Haupttreiber der Entwicklung sind die sinkenden Zinsen, die seit der schrittweisen Leitzinssenkung der EZB von 4 auf 2,5 Prozent zwischen Juni 2024 und März 2025 zu beobachten sind. Die Neuvergabe von Wohnbaukrediten erreichte im Januar und Februar 2025 durchschnittlich 1,1 Milliarden Euro pro Monat – mehr als 50 Prozent über dem Vorjahreswert.
Die befragten Banken erwarten für das zweite Quartal 2025 eine Fortsetzung dieses positiven Trends. Nach einem historischen Tief Anfang 2024 hat sich die Nachfrage nach Wohnbaukrediten kontinuierlich erholt. Neben den gesunkenen Zinsen tragen auch gestiegene Realeinkommen der privaten Haushalte zu dieser Entwicklung bei. Im Gegensatz dazu steht die anhaltende Schwäche bei Unternehmenskrediten. Die Nachfrage sinkt bereits seit zweieinhalb Jahren – vom vierten Quartal 2022 bis zum ersten Quartal 2025. Hauptgrund ist der rückläufige Finanzierungsbedarf für Anlageinvestitionen infolge der anhaltenden Rezession. Das österreichische Bruttoinlandsprodukt schrumpfte 2024 um mehr als ein Prozent, die Anlageinvestitionen sogar um über drei Prozent. Für das zweite Quartal 2025 zeichnet sich jedoch eine mögliche Trendwende ab: Erstmals seit Mitte 2022 erwarten die befragten Banken einen leichten Anstieg der Nachfrage nach Unternehmenskrediten.

Die Kreditvergabebedingungen bleiben jedoch restriktiv, da die Banken seit 2022 ihre Angebotspolitik aufgrund gestiegener wirtschaftlicher Risiken verschärft haben. Die vierteljährliche Umfrage der OeNB über das Kreditgeschäft erfasst die Einschätzungen von acht österreichischen Banken und ist Teil einer europaweiten Erhebung mit rund 160 führenden Finanzinstituten. Laut Finanzexperten signalisiert der aktuelle Aufschwung bei Wohnbaukrediten eine Stabilisierung des Immobilienmarktes, jedoch auf niedrigerem Niveau als während der Niedrigzinsphase bis Mitte 2022. Damals betrug die monatliche Neukreditvergabe für privaten Wohnbau durchschnittlich 2,1 Milliarden Euro – fast doppelt so viel wie aktuell.