Kredite sind eine hervorragende Erfindung, um die Finanzierung von großen und auch kleineren Ausgaben zu ermöglichen. Wenn etwa ein Haus oder eine Wohnung gekauft wird, ermöglicht ein Kredit das Haus dann zu bezahlen, wenn man es auch nutzt.
Kreditwürdigkeit und Bonität
Aber wie jeder weiß, ist für die kreditgebenden Banken mit der Kreditvergabe ein Risiko verbunden. Ein Kredit ist ja ein Geschäft mit einer langen Laufzeit in die Zukunft, in der viel passieren kann. Eine Bank, die ja zum Großteil das Geld ihrer Kunden verleiht, muss sich davor schützen, dass es während der Laufzeit des Kredits zu einem Ausfall des Schuldners kommt. Bevor also ein Kredit bewilligt wird, wird die Kreditwürdigkeit des Antragsstellers geprüft. Häufig wird für die Kreditwürdigkeit auch der Begriff „Bonität“ verwendet. Bonität und Kreditwürdigkeit sind also Synonyme.
Kreditwürdigkeit – eine Prognose für den Kredit
Ohne Prüfung der Kreditwürdigkeit wird also kein Kredit vergeben. Dabei wird eine Prognose erstellt, ob mit einer ausreichend hohen Wahrscheinlichkeit eine Rückzahlung des Kredits und eine Zahlung der vereinbarten Zinsen möglich ist. Zusätzlich wird auch noch geprüft, ob der Kreditnehmer Sicherheiten aufweisen kann, die bei einem Zahlungsausfall den Anspruch der Bank decken. Bei einem Immobilien- bzw. Hypothekenkredit ist die Sicherheit in der Regel die finanzierte Immobilie, die bei einem Zahlungsausfall des Kreditnehmers an die Bank zur Verwahrung übertragen wird. Bei kleineren Krediten kann es sein, dass die Bank auf Sicherheiten verzichtet, dann ist es noch wichtiger, dass die finanziellen Verhältnisse des Kreditnehmers eine hohe Kreditwürdigkeit versprechen.
Wer prüft die Kreditwürdigkeit
In der Regel führt die Bank die Prüfung auf Kreditwürdigkeit selbst durch, denn die Kreditvergabe ist ja Kerngeschäft einer Bank. Es gibt daneben aber auch Dienstleister wie etwa den Kreditschutzverband (KSV) in Österreich, die Daten zur Einschätzung der Kreditwürdigkeit bereitstellen. Eine Prüfung der Bonität erfolgt natürlich, bevor der Kredit vergeben wird. Die Prüfung kann und wird aber laufend wiederholt, um einen möglichen Ausfall von Zahlungen rechtzeitig zu erkennen.
Welche Faktoren bestimmen die Kreditwürdigkeit?
Eine gute Kreditwürdigkeit ist für jeden wichtig, denn je besser diese ist, umso niedriger sind die Kreditzinsen, die bezahlt werden müssen. Daher sollte man sich schon vor der Beantragung eines Kredits Gedanken machen, wie es wohl um die eigene Kreditwürdigkeit bestellt ist.
Die meisten Kriterien für die Kreditwürdigkeit sind nachvollziehbar und transparent. Natürlich ist die Höhe des aktuellen monatlichen Einkommens eine wichtige Größe, die geprüft wird. Auch die Laufzeit des Arbeitsvertrags, die Solidität des Arbeitgebers und die Art des Anstellungsverhältnisses ist wichtig. Das Vermögen spielt in die Bonitätsprüfung hinein, da sich hier Sicherheiten ergeben, die für die Bank das Kreditrisiko mindern können. Auch der Familienstand, Beruf und Einkommen des Partners oder der Partnerin spielen eine Rolle für die Kreditwürdigkeit. Auf der Sollseite der Kreditprüfung befinden sich bereits bestehende Kredite, Bürgschaften und andere Verpflichtungen. Besonders schwierig sind negative Einträge beim KSV. Daher ist es wichtig, alle Verpflichtungen aus Krediten, seien es umfangreiche Haus-, PKW-Kredite oder auch kleinere Ratenzahlungen regelmäßig zu erfüllen. Auch für die eigene Planung zum Kredit, aber auch als Nachweis der Kreditwürdigkeit sollte ein privater Einnahmen- und Ausgabenplan erstellt werden. Dieser muss nicht auf den Cent genau sein. Wichtig ist aber die Plausibilität der Aussagen und die Anwendung des Vorsichtsprinzips. Wenn die Bank weitere Fragen zu der Planung hat, kann man die dazugehörigen Informationen problemlos nachliefern.
Gibt es einen Unterschied zwischen Kreditwürdigkeit und Kreditfähigkeit
Gelegentlich findet man auch den Begriff „Kreditfähigkeit“. Diese beschreibt ob der Antragssteller einen bereits vergebenen Kredit in der vorgegebenen Laufzeit abbezahlen kann. Die Kreditfähigkeit bezieht sich also immer auf einen bereits vergebenen Kredit, während die Kreditwürdigkeit sich damit beschäftigt, ob der Antragssteller aufgrund wirtschaftlicher und persönlicher Merkmale „würdig“ ist, einen Kredit zu bekommen.
Was passiert, wenn die Bonitätsprüfung negativ ausfällt?
Gerade wenn man jung ist, ist das Einkommen noch gering und auch das Vermögen ist überschaubar. Dann kann es passieren, dass die Bank oder ein Finanzunternehmen dem Kreditnehmer keinen Kredit gewährt. Wenn der Eindruck entsteht, dass die Kreditwürdigkeit bei einer anderen Bank anders bewertet wird, lohnt es sich, den Kreditantrag erneut zu stellen. Häufig werden auch Kredite angeboten, bei denen ein Verzicht auf die Bonitätsprüfung und eine Prüfung der KSV-Einträge versprochen wird. Bei solchen Darlehen sollte allerdings Vorsicht geboten sein. Häufig bezahlt man die Großzügigkeit bei der Kreditwürdigkeit mit hohen Zinsen und Gebühren. Hilfreich sind in jedem Fall Online-Bonitätsprüfungen. Diese können anonym durchgeführt werden und geben einen ersten Eindruck von der wahrscheinlichen Bewertung durch eine Bank. Man kann also seine Kreditwürdigkeit testen, bevor man den Kreditantrag stellt.
Welche Rolle spielt der KSV?
Aufgrund der Vielzahl von Krediten haben sich Kreditgeber in Österreich zum Kreditschutzverband (KSV) zusammengeschlossen. In Deutschland gibt es ein sehr ähnliches Pendant, die Schufa (die Schutzgemeinschaft für Allgemeine Kreditsicherung). Für Mitglieder und zahlende Kunden bietet der KSV Dienstleistungen wie die Prüfung der Bonität, aber auch Inkasso an. Wenn es bei einem früheren Kredit zu einer Abweichung von vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen gekommen ist, erfolgt beim KSV ein negativer Eintrag. Dieser Eintrag wird bei vielen Banken als Warnsignal gewertet, das die Zuverlässigkeit und damit die Kreditwürdigkeit eines Kreditnehmers gering ist.
Wenn man eine gewisse Zahl an Kreditverträgen abgeschlossen hat, lohnt sich die Einholung einer Selbstauskunft. Darauf hat man als Privatperson einen Anspruch. Bei der Einsicht in die KSV-Informationen sollte man vor allem prüfen, ob diese aktuell sind. In manchen Fällen lässt sich durch Korrektur oder Ergänzung veralteter Informationen eine Verbesserung der Kreditwürdigkeit erreichen.
Wie kann man seine Kreditwürdigkeit verbessern
Wenn sowohl bei der Bank als auch beim KSV der Eindruck einer eingeschränkten Kreditwürdigkeit entstanden ist, kann man einiges tun, um zumindest mittelfristig eine bessere Kreditwürdigkeit zu erreichen. Zum einem kann man für den Kredit eine weitere Person mit besserer Bonität als zusätzlichen Kreditnehmer eintragen. Da diese Situation einer Bürgschaft sehr ähnlich ist, kommen nur sehr nahestehende Personen dafür in Frage. Besser ist aber sicherlich, einer schlechten Kreditwürdigkeit vorzubeugen. Dazu sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
- Reduzieren Sie Ihre Girokonten und Kreditkarten auf ein Minimum
- Vermeiden Sie Ratenkäufe, denn die Bonitätsbewertung durch den KSV kann bei vielen Finanzierungen verschlechtert werden.
- Streben Sie ein langfristiges Arbeitsverhältnis an, das regelmäßige Einkünfte signalisiert.
Fazit
Eine gute Kreditwürdigkeit ist eine wichtige Voraussetzung um mithilfe von Darlehen größere Projekte wie etwa eine Immobilie oder einen Autokauf zu finanzieren. Da eine gute Bonität nicht vom Himmel fällt, sondern langfristig aufgebaut werden muss, lohnt es sich, sich frühzeitig damit zu beschäftigen. Wichtig ist eine realistische Finanzplanung, die verhindert, dass die Ausgaben die Einnahmen dauerhaft übersteigen. Auch regelmäßige Einkünfte und eine berufliche Absicherung sollten nicht nur wegen der Kreditwürdigkeit angestrebt werden.
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Christian Bammert verantwortet Marketing & Vertrieb von CAPITALO und unterstützt unsere Kooperationspartner bei der Vermarktung ihrer Produkte. Christian arbeitet seit vielen Jahren in der Finanzbranche und hat sehr gute Kontakte zu Banken und Medien.