Warum eine Haushaltsversicherung sinnvoll ist
90 Prozent aller Österreicher wollen nicht darauf verzichten: Eine Haushaltsversicherung gehört zum Wohnen einfach dazu. Und das aus gutem Grund: Damit ist man vor verschiedenen Eventualitäten abgesichert – unter anderem vor den finanziellen Folgen eines Einbruchs oder eines Wasserschadens. Die Palette an Angeboten für eine Haushaltsversicherung in Österreich ist groß, daher sollte man vor dem Abschluss einen genauen Vergleich anstellen. Aber aufpassen: Der Teufel steckt oft im (Vertrags)Detail.
Wozu brauche ich eine Haushaltsversicherung?
Eine Haushaltsversicherung soll verhindern, dass Schäden an den beweglichen Gegenständen im Eigenheim (Wohnung oder Haus) Folgen haben. Eine Haushaltsversicherung deckt also Schäden an Gegenständen wie Möbel, Elektrogeräte oder Kleidungsstücke durch Gefahren wie Einbrüche oder Feuer.
Welche Varianten einer Haushaltsversicherung gibt es?
Die Haushaltsversicherung als Sachversicherung gilt für den Inhalt einer Wohnung bzw. eines Hauses – und zwar für das Eigentum des Versicherungsnehmers sowie seiner Familienangehörigen, die im selben Haushalt leben. In den meisten Fälle ist eine Privathaftpflichtversicherung darin bereits enthalten, mit dieser ist man dann gegen Schadenersatzforderungen anderer Personen abgesichert. Oft ist auch eine Haftpflichtversicherung für den Hund bereits inkludiert. Jedenfalls sollte man dies überprüfen.
Wie wird die Versicherungssumme einer Haushaltsversicherung berechnet?
Die Versicherungssumme ist der Maximalbetrag für eine Entschädigung im Rahmen der Versicherung – danach richten sich auch die Prämien. Zu deren Berechnung gibt es 2 unterschiedliche Methoden: Bei der Pauschalwertmethode, auch Quadratmetermethode genannt, wird die Wohnfläche in Quadratmetern als Grundlage herangezogen, um damit die Höchstentschädigungsgrenze zu ermitteln. Komplizierter ist die Summenerfassungsmethode: Dabei wird der Wert des Wohnungsinhalts genauer berechnet. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn es teure Gegenstände zu versichern gilt. Ebenso empfiehlt sich die Methode, wenn die Wohnung nur spärlich eingerichtet ist.
Worauf sollte man bei einer Haushaltsversicherung achten?
- Im Vertrag sollte man speziell bei der Berechnung von Prämien mit der Summenerfassungsmethode den Neuwertersatz nach einem Schaden vereinbaren.
- Eine Selbstbeteiligung reduziert die Prämien für die Versicherung, allerdings kann das bei manchen Schäden recht viel ausmachen.
- Jährliche Bezahlung der Prämien ist in den meisten Fällen günstiger als quartalsweise oder monatliche Zahlweise.
- In manchen Verträgen gibt es einseitige Kündigungsmöglichkeiten für die Versicherung. Diese kann dann den Vertrag nach bestimmten Schadensfällen einfach kündigen. Doch Versicherungsnehmer sollten darauf achten, dass sie in bestimmten Fällen ebenso eine außerordentliche Kündigungsmöglichkeit haben, beispielsweise nach der ungerechtfertigten Ablehnung einer Schadensübernahme.
- Werden mehrere Versicherungen bei einem bestimmten Anbieter abgeschlossen, könnte man Rabatte bekommen.
- Sind in der Versicherung auch Gegenstände inkludiert, die sich nicht innerhalb der eigenen vier Wände befinden? Dazu zählt etwa das Fahrrad, das vor der Haustüre angekettet wird. Ist dies nicht der Fall, wäre eine Zusatzversicherung zu überlegen.
- Ist auch grobe Fahrlässigkeit abgesichert?
- Wie erfolgt der Kontakt zur Versicherung – ist das mühsam oder unkompliziert? Werden Fragen rasch und ohne Umwege beantwortet?
- Gibt es zusätzlichen Schutz bzw. weitere Leistungen, beispielsweise ein sogenanntes Schutzengelservice, das die Übernachtung im Hotel nach gröberen Schäden an der Wohnung nach einem Feuer oder ähnlichen Ereignissen garantiert? Ein solches Service kann viel Wert sein.
- Achtung: In den meisten Fällen sind Schäden durch Vandalismus – etwa im Zuge eines Einbruchs – nicht versichert.
- Je besser Wertgegenstände aufbewahrt bzw. gesichert werden, desto höher ist die Entschädigungssumme. So ist Bargeld, das frei in der Wohnung herumliegt, meistens nur bis zu 350 Euro versichert.
So wählt man die richtige Haushaltsversicherung
Bevor man darangeht, Angebote von Versicherungen zu vergleichen, sollte man die wichtigsten Daten dafür vorbereiten – also vor allem Größe von Wohnung bzw. Haus, welche Möbel darin sind, welche Gegenstände speziellen Versicherungsschutz benötigt (beispielsweise Kunstwerke oder Antiquitäten) und was man sonst von einer Haushaltsversicherung erwartet. Bei einem Vergleich müssen weitere Details wie Wohnort und Alter angegeben werden.
Aufpassen auf die Unterversicherung
Bei den Prämien gespart, aber langfristig doch draufgezahlt – das kann passieren, wenn für die Haushaltsversicherung eine Unterversicherung besteht. Das bedeutet, dass die Versicherungssumme nicht an den tatsächlichen Wert der Wohnung angepasst wurde. Das kann passieren, wenn man beispielsweise eine teure Küche einbaut oder sonst die Wohnung aufwertet. Bisweilen wird auch vergessen, die Haushaltsversicherung nach einem Umzug in eine andere (größere bzw. teurere) Wohnung neu abzuschließen. Die Folgen einer Unterversicherung: Nach einem Schaden wird nur ein bestimmter Teil ersetzt. Wenn man also beispielsweise zu 30 Prozent unterversichert ist (Versicherungssumme 70.000 Euro, tatsächlicher Wert der Wohnung 100.000 Euro), wird man nur 70 Prozent des Schadens erhalten. Im Gegenzug ist eine Überversicherung nicht ganz so schlimm, sollte aber dennoch vermieden werden: Bezahlt wird nach einem Schaden immer nur nach dem tatsächlichen Wert. Versicherungsnehmer könnten hohe Prämien zahlen, aber nichts davon haben.
Bei großen Schäden: Elementarversicherung
Wenn Lawinen ganze Ortschaften verschütten oder ein Erdbeben viele Häuser zerstört, greifen in den meisten Fällen die üblichen Haushaltsversicherungen nicht. Dazu gibt es die sogenannte Elementarversicherung, die für Schäden durch Naturgewalten gedacht sind. Wer also in einem Hochwassergebiet wohnt, sollte den Abschluss einer solchen erweiterten Haushaltsversicherung überlegen – die Prämien sind dann zwar höher, aber man ist für den Fall der Fälle abgesichert.
Haushaltsversicherung wechseln: Wie geht das?
Keine Versicherung sieht es gerne, wenn man die Seiten wechselt. Daher werden längere Laufzeiten mit Rabatten belohnt. Wer vor dem Ende der Laufzeit wechseln möchte, muss möglicherweise einen Teil dieses Rabatts zurückzahlen. Dennoch sollte man regelmäßig Konkurrenzangebote einholen, denn der Markt ist ständig in Bewegung und der Wettbewerbsdruck hoch. Achten Sie bei einem Wechsel auf Fristen, etwa Kündigung zum Monatsersten oder zum Quartal. Eine Kündigung sollte stets schriftlich erfolgen, am besten mittels eines eingeschriebenen Briefs.