Gold bewährt sich in Krisenzeiten – diese Binsenweisheit gilt nach wie vor. Gerade in schwierigen Zeiten für die Wirtschaft interessieren sich viele Anleger für das Edelmetall. Es gilt als sichere, stabile Wertanlage für den langfristigen Vermögensaufbau und wird als Beimischung fürs Portfolio empfohlen. Und während es an den Börsen wild rauf und runter geht, ist der Goldpreise vergleichsweise wenig betroffen von trüben Wirtschaftsprognosen. Eine der beliebtesten Varianten, Gold zu kaufen, sind Goldbarren. Dabei gilt es aber einiges zu beachten.
Weshalb überhaupt Gold kaufen?
Gold gilt als stabile, inflationsresistente Wertanlage, die bis zu einem gewissen Grad dem Portfolio beigemischt werden kann – empfohlen werden je nach Risikoeinschätzung maximal 15 bis 20 Prozent. Außerdem ist Gold eine Anlage zum Angreifen, was heutzutage schon etwas Besonderes ist. Das heißt: Man kann einen Goldbarren bei sich daheim oder in einem Schließfach bzw. Tresor aufbewahren. Wer also Angst vor einem totalen Zusammenbruch der Wirtschaft bzw. des Geldsystems hat, zählt sowieso auf Gold. Für weniger Ängstliche gilt: Gold ist auch als Geschenk sehr begehrt ist, zum Beispiel für Enkelkinder. Ab circa 50 Euro darf man sich heute als Besitzer eines Goldbarrens bezeichnen.
Was ist steuerlich in Österreich zu beachten?
Für den Kauf und Verkauf von Goldbarren ist in Österreich keine Mehrwertsteuer zu bezahlen. Und wer den Goldbarren länger als ein Jahr behält (was für die meisten zutrifft) muss für einen möglichen Gewinn auch keine KESt (Kapitalertragsteuer) bezahlen. Außerdem können Goldbarren in Österreich bis zu einem Wert von derzeit 10.000 Euro anonym gekauft werden. Daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern.
In welchen Größen gibt es Goldbarren?
Goldbarren gibt es in vielen unterschiedlichen Größen bzw. Gewichtsklassen. Die kleinste Einheit sind 1-Gramm-Barren, als größte bzw. schwerste werden meistens Barren mit 1 Kilogramm angeboten. Das bedeutet, dass es für jede Investitionsgröße bzw. für jeden Geschmack, den passenden Goldbarren gibt. Im Vergleich zu Goldmünzen, die sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen, ist die Produktion der Barren günstiger – das heißt, man steigt damit vergleichsweise günstiger aus. Gängig sind 10-Gramm-Barren, die auch häufig gehandelt werden.
Wo kann ich Goldbarren kaufen?
In Österreich ist die Auswahl für Käufer von Goldbarren groß. Zu den Anbietern zählen neben der Münze Österreich (Tochterunternehmen der Oesterreichischen Nationalbank) unter anderem Edelmetallhändler wie Philoro, diverse Banken wie Wiener Privatbank oder Partnerbank sowie Schließfachanbieter wie Meine Schatzkammer. Wichtig bei einem Vergleich: Wer kann auf das Gold zugreifen, wie rasch kann es ausgefolgt werden, wie kann es verkauft werden?
Worauf sollte ich beim Kauf von Goldbarren achten?
- Aktueller Goldpreis: Wichtig ist natürlich der aktuelle Preis für Gold bzw. für den jeweiligen Goldbarren. Zwar sind die Schwankungen beim Goldpreis weniger stark als bei anderen Varianten der Geldanlage, aber man will ja nicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt einsteigen.
- Gebühren und Spesen: Je nach Anbieter können die Gebühren bzw. Spesen unterschiedlich ausfallen – darauf sollte man beim Kauf achten.
- Nur bei seriösen Anbietern kaufen: Es gibt jede Menge undurchsichtiger Anbieter von Goldbarren bzw. anderen Edelmetall-Produkten im Internet. Finger weg davon, besser bei einem bekannten, seriösen Unternehmen kaufen. Nur so kann man sicher sein, dass das Gold höchste Reinheit und Echtheit hat. Von dubiosen Privatkäufen sollte man überhaupt die Finger lassen.
- Die sogenannte Good-Delivery-Liste der London Bullion Market Association enthält die seriösen Hersteller von Goldbarren. Wer deren Produkte kauft, kann sicher sein, beste Qualität zu bekommen und wird auch bei einem späteren Verkauf der Barren keine Probleme haben.
Was bedeutet der Aufdruck „999.9“ auf einem Goldbarren?
Das bedeutet, dass dieser Goldbarren höchste Qualität aufweist. 999.9 ist die Feinheitsbezeichnung und besagt einen Anteil von purem Gold von mindestens 99,9 Prozent. Auf den Goldbarren sind außer dieser Bezeichnung im Regelfall auch das Gewicht, die Prägestätte und die Produktionsnummer angebracht. Prinzipiell wird zwischen gestanzten Barren (meist unter 100 Gamm) und gegossenen Barren unterschieden.
Wo sollte ich Goldbarren lagern?
Am sichersten ist die Aufbewahrung in Schließfächern bzw. Tresoren Banken, Edelmetallhändlern oder Anbietern von Schließfächern. Dabei ist man auch gegen einen möglichen Diebstahl versichert – wobei so gut wie nie etwas passiert. Als Alternative kann das Gold einfach daheim behalten werden, was aber naturgemäß weniger sicher und auch deutlich aufwändiger ist. Kleine Barren sollten in den sogenannten Blistern bleiben, in denen sie vor Kratzern geschützt sind. Die größeren, gegossenen Barren sind sowieso unempfindlich.
Goldbarren kaufen und verkaufen – oder lieber halten?
Gold ist vor allem als langfristige Wertanlage und zur Beruhigung der Nerven gefragt – vom emotionalen Wert des Edelmetalls mal abgesehen. Ständiges Schielen auf den Goldpreis ist daher kontraproduktiv, denn der eigene Goldbarren ist davon ja augenscheinlich nicht berührt. In wenigen Wochen kann die Sache schon wieder anders aussehen und dann wäre ein überhasteter Verkauf nicht so gut gewesen. Und es ist gut zu wissen, dass die Menge an Gold nicht mehr wird – es bleibt ein knappes und daher begehrtes Gut.
Goldene Tipps für die Anlage
- Auf höchste Qualität achten: Die oben erwähnte Bezeichnung 999,9 garantiert höchste Qualität.
- Seriöse Anbieter weisen auf Risiken hin, etwa Wertschwankungen und mögliche Kursverluste.
- Bei einem Vergleich der Anbieter sollte auf die Preise und auf die Gebühren bzw. Nebenkosten geachtet werden.
Robert Prazak verantwortet die Online-Redaktion von CAPITALO und begleitet unsere Social Media und PR-Arbeit in seinem Alltag. Seit 1995 schreibt er über spannende Themen für Finanz-Channels und Vergleichsportale, aber auch für Social Media Agenturen, Banken sowie PR-Verlage.